Dutch Oven - Die gusseiserne Outdoorküche

    Dutch Oven - Die gusseiserne Outdoorküche

    Viele Grillbegeisterte und BBQ-Fans haben neben Grill und Smoker ein weiteres Equipment in ihrem Repertoire aufgenommen: den Dutch Oven (abgekürzt „DO“). Da ich auch stolzer Besitzer eines solchen „Ofens“ bin, möchte ich hier zeigen, für was dieser zu gebrauchen ist, wie man damit arbeitet und was man bei der Pflege beachten muss. Des Weiteren gibt es hier viele weitere interessante Infos und Tipps rund um den Dutch Oven.

    Was ist ein Dutch Oven?
    Ein Dutch Oven (auch Camp Oven genannt) ist ein schwerer gusseiserner Topf mit Deckel, mit dem gebacken, gegart, gekocht und geschmort werden kann. Befeuert wird der Topf mit durchgeglühten Briketts, die unter den Topf und auf den Deckel gelegt werden. Das dickwandige Gusseisen nimmt die Hitze auf, speichert und verteilt diese gleichmäßig. Natürlich kann man den Topf auch direkt ins Feuer bzw. in die Glut stellen oder mittels Halterung auch über das Feuer hängen.
    Für Kolonisten und Siedler im 17./18. Jahrhundert gehörte der Dutch Oven zur Grundausrüstung, da diese sehr vielseitig einsetzbar waren und auch lange Haltbarkeit aufwiesen. Oft wurden die Töpfe sogar vererbt.

    Welches Modell ist das richtige für mich?
    Zuerst sollte man darauf achten, dass man einen DO mit „Beinchen“ kauft. Nur so lässt sich der Ofen über Glut oder Briketts stellen. Die Ausführungen ohne Beinchen sind für den heimischen Herd gedacht. Ein weiterer wichtiger Punkt stellt der Deckel dar: dieser sollte als erstes gut schließen bzw. einen festen Sitz haben, so dass der DO keine Luft zieht. Das hätte negative Auswirkungen auf den zu kochenden Inhalt. Des Weiteren ist es absolut von Vorteil, dass der Deckel einen hochgezogenen Rand hat, der herabfallende Glut verhindert. Ebenfalls hilfreich ist eine kleine Öffnung zur Durchführung des Kabels eines Grillthermometers, um die Kerntemperatur immer im Blick zu haben.

    DO’s werden in verschiedenen Größen angeboten, die meist in Zoll (1 Zoll = 2,54 cm) angegeben werden. Folgende Größen sind gängig: 6, 8, 10, 12, 14 und 16 Zoll.

    6 Zoll: 1 Liter Fassungsvermögen, geeignet für 1 Person
    8 Zoll: 2 Liter Fassungsvermögen, geeignet für 1-2 Personen
    10 Zoll: 4 Liter Fassungsvermögen, geeignet für 2-3 Personen
    12 Zoll: 6 Liter Fassungsvermögen, geeignet für 6-7 Personen
    14 Zoll: 8 Liter Fassungsvermögen, geeignet für 8-10 Personen
    16 Zoll: 10 Liter Fassungsvermögen, geeignet für 11-14 Personen

    Für einen Einsteiger empfehle ich einen 10er Dutch Oven, da man mit diesem Gerät schon sehr viel experimentieren kann: Brot, Braten, Geflügel. Falls man für ein größeres Event kochen möchte, kann man sich später mit einem 14 oder 16 Zöller ausrüsten.

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    Muss ich meinen Dutch Oven einbrennen und wie geht das?
    Viele DO’s werden schon eingebrannt geliefert. Ist das nicht der Fall – auch nicht so schlimm: dann brennen wir ihn eben selbst ein. Wer einen Smoker besitzt, kennt das Prozedere. Das poröse Material soll durch das Einbrennen versiegelt werden, die Patina bildet einen sicheren Rostschutz. Zudem wird durch das Einbrennen eine Antihaftbeschichtung erzeugt. Vor dem Einbrennen sollte der DO mit Wasser und ein bißchen Spülmittel gereinigt und danach gut getrocknet werden.

    Der Dutch Oven wird innen und außen ganz dünn mit Sonnenblumenöl (hoch erhitzbar – Olivenöl eignet sich dafür nicht) eingerieben. Zum Einbrennen eignen sich am Besten Grills, ein Kugelgrill ist perfekt. Im Backofen wäre das Einbrennen auch möglich, jedoch kann das eine sehr rauchintensive Sache sein und das möchte man im Haus nicht haben… Nun wird der Topf mit der Öffnung nach unten auf die indirekte Seite des Grills gelegt, daneben der Deckel mit den Füßen nach unten. Bei ca. 200 °C wird der DO so lange eingebrannt, bis eine schwarze Patina entsteht. Dieser Vorgang dauert ca. 1-2 Stunden. Danach sollte der DO langsam abgekühlt und Öllachen abgewischt werden.

    Wie viele Briketts muss ich verwenden?
    Als erstes müssen wir bestimmen, wie viele Briketts wir insgesamt verwenden müssen. Später erkläre ich, wie die Verteilung (oben/unten) vorgenommen wird.

    Um eine Temperatur von ca. 180 – 200 °C zu erhalten, gilt folgende Faustformel:
    Benötigte Briketts = Topfdurchmesser in Zoll x 2

    Beispiel:
    Wir möchten mit unserem 10er Dutch Oven mit ungefähr 180 – 200 °C kochen.
    Benötigte Briketts = 10 (Topfdurchmesser in Zoll) x 2 = 20 Briketts

    Bei Teig für Brot oder Brötchen sollten 2/3 der Briketts auf den Deckel und 1/3 unter dem DO gelegt werden. Bei Suppen oder Eintöpfen gerade andersrum. Beim Schmoren von Fleisch und Gemüse teilt man die Briketts 50:50 auf.

    Beispiel:
    In unserem 10er Dutch Oven möchten wir bei 180 – 200 °C Brot backen.
    Anhand der oberen Formel wissen wir, dass wir insgesamt 20 Briketts benötigen.
    2/3 der Briketts legen wir auf den Deckel (13 Briketts), 1/3 legen wir unter den DO (7 Briketts).

    Grundsätzlich sollte man bei den ersten Versuchen jedoch erst weniger Briketts nehmen. Hinzulegen kann man dann immer noch. Schwieriger wird es bei kalten Witterungen bzw. starkem Wind. Hier sollte man schauen, dass der DO windgeschützt steht. Hier kann man sich entweder selbst etwas bauen, oder man verwendet spezielle Tische, die erstens natürlich einen Windschutz haben, zweitens aber auch feuerfest und sehr stabil sind.

    Welches Zubehör wird benötigt?
    Meistens ist es alleine mit einem Dutch Oven nicht getan. Es gibt sinnvolles Zubehör, was einem das „Arbeiten“ am Feuer erleichtert, die folgenden sind meiner Meinung nach absolute Must-haves:

    Anzündkamin: Mit einem Anzündkamin lassen sich die Briketts schnell und einfach erhitzen, so dass sie nach ca. 20 Minuten einsatzfähig sind.

    Kohlenzange: Mit der Kohlezange lassen sich die durchgeglühten Briketts unter und auf den Dutch Oven bewegen.

    Grillhandschuhe: Der DO wird sehr heiß – daher nähert man sich ihm lieber mit Grillhandschuhen.

    Deckelheber: Ein Deckelheber wird benötigt um den heißen Deckel des DO zu öffnen. Ist dieser nicht im Lieferumfang des DO enthalten, sollte dieser unbedingt nachbestellt werden.

    Holzlöffel: Anstelle von Metalllöffeln sollten Holzlöffel verwendet werden, da sonst beim Umrühren die Patina zerstört wird.

    Briketts: Man sollte beim Kochen mit dem Dutch Oven auf alle Fälle sehr hochwertige Briketts verwenden, die lange brennen. Nichts schlimmeres, wenn die Briketts nach einer halben Stunde durch sind…

    Wie reinige ich meinen Dutch Oven?
    Die Pflegehinweise, die man mit seinem DO mitgeliefert bekommt, sollten unbedingt beachtet werden. Der Topf muss nach Gebrauch mit heißem Wasser (ohne Spülmittel) ausgewaschen werden. Festsitzender Schmutz wird mit einem Holzlöffel oder –spatel weggekratzt. Nach der Wäsche sollte der DO noch gut abgetrocknet werden.

    Wie lagere ich den Dutch Oven?
    Sollte der DO mal nicht im Einsatz sein (gibt es das?), sollte man ihn trocken lagern und den Deckel einen Spalt offenstehen lassen, damit es später nicht ranzig riecht.

    Viele Ideen und Rezepte für den Dutch Oven findet ihr natürlich bei uns: zu den Rezepten.

     

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